München am 13. August 1961. Der Interzonenzug D-151 mit DDR-Bürgern als Reisegästen macht sich auf den Weg nach Ost-Berlin. Unterwegs spricht sich die Nachricht von einem Mauerbau wie ein Lauffeuer herum. Die überzeugte Kommunistin Marlies (Susanne Bormann), Tochter eines hohen NVA-Offiziers (Uwe Kockisch), erkennt sofort, welche Auswirkungen dadurch auf ihre Ehe und die beiden Kinder (Kolja Rashed, Klara Metten) drohen. Ihr Ehemann Gerd (Jan Krauter), ein regimekritischer Ingenieur, drängt auf das Bleiben in der BRD. Mit jedem Halt rückt die Entscheidung näher, ob die Familie zerbricht – oder zu welchem Preis sie zusammenbleiben kann.
Auch die Band von Sängerin Carla (Alli Neumann), die von einem finanziell ernüchternden Gastspiel in den Osten zurückfährt, steht vor einer Zerreißprobe. Sie und zwei Musiker entscheiden sich für einen Neuanfang im Westen, trotz der Ungewissheit. Carlas große Liebe, der Bassist Sasha Goldberg (Jeff Wilbusch), möchte jedoch nicht aussteigen - und das, obwohl er um das düstere Geheimnis weiß, das die Bandleaderin hinter sich lassen will.
Unterdessen bereitet sich auf der Ostseite die junge Lokführerin Edith Salzmann (Luisa-Céline Gaffron) darauf vor, wie gewohnt den Zug am letzten bundesrepublikanischen Halt zu übernehmen. Für sie ist es ein besonderer Arbeitstag, denn ein DEFA-Filmreporter (Vincent Redetzki) soll über Edith als eine der ersten Frauen in diesem Beruf berichten. Doch auch bei ihr kommen nun Gedanken an eine Flucht in die Freiheit auf.
Unter der Regie von Ed Herzog legt das exzellente Darstellerensemble - zu dem die Sängerin und Schauspielerin Alli Neumann gehört - die Träume, Geheimnisse und Konflikte der Protagonisten offen, die nun in das Brennglas politischer Ereignisse geraten. Erst 28 Jahre später, am 9. November 1989, sollte sich der Eiserne Vorhang mit dem Fall der Berliner Mauer wieder öffnen.
Filme wurde auf MDR ausgestrahlt am Dienstag 13 August 2024, 12:30 Uhr.