15.500 Säcke voller Papierschnipsel: Was die Staatssicherheit der DDR an Unterlagen und Akten im Herbst 1989 nicht mehr vernichten kann, müssen Mitarbeiter in Nacht- und Nebelaktionen mit den Händen zerreißen und in Papiersäcke stopfen. Von Hand erfolgt seit den Neunzigerjahren auch die Rekonstruktion der unzähligen zerrissenen Spitzelberichte, Überwachungsfotos, Spesenabrechnungen u.a.m.. Was passt wohin?
Es sind tausende Puzzle ohne Vorlage. In mühsamer Detektivarbeit fügen Angestellte der Stasi-Unterlagen-Behörde in Frankfurt/Oder auch die kleinsten Schnipsel wieder zusammen. In den Akten kann jeder sehen: So hat Diktatur funktioniert. Nach eigenen Berechnungen werden die Mitarbeiter, bis alle Dokumente wieder vollständig sind, mindestens 500 Jahre benötigen. Weil niemand so lange warten will, sollen Scanner und eine Rekonstruktionssoftware die Behörde bei der Arbeit unterstützen.
Regisseur und Drehbuchautor Sven O. Hill hat für seine Dokumentation Mitarbeiter der Bundesbehörde für Stasi-Unterlagen in Frankfurt/Oder und Forscher im "Stasi-Schnipsel-Projekt" am Fraunhofer IPK Berlin begleitet.
Filme wurde auf MDR ausgestrahlt am Samstag 19 Oktober 2024, 01:30 Uhr.