Sikumoya Mumandi (Aloysius Itoka) lebt in Leipzig mit seiner deutschen Freundin Moni (Judith Jacobs) und bereitet sich in einem Kurs auf seinen Einbürgerungstest vor. Er kam vor Jahren als politischer Flüchtling aus dem Kongo, spricht inzwischen sehr gut Deutsch, ist Liebhaber der Werke von Goethe und Schiller und schätzt Deutschland als Hort der Kultur. Auf dem Weg zum Einbürgerungskurs kommt er an einem Informationsstand der "Nationalen Patrioten Ost" (NPO) vorbei. Gegen die Partei läuft ein Verbotsverfahren wegen verfassungsfeindlicher Bestrebungen. Nicht nur bei dieser Gelegenheit wird er mit Vorurteilen und Rassismus konfrontiert. In der Straßenbahn wird er unverhohlen angestarrt, auf dem Arbeitsamt zum "ordentlichen" Lernen aufgefordert, und auch die Eltern seiner Freundin, die ein Kind von ihm erwartet, begegnen ihm mit Ablehnung und starken Vorurteilen. Er reagiert darauf, indem er sich noch stärker an vorgeblich typisch deutscher Kultur orientiert: eine Deutschlandfahne an der Wand, Thüringer Rostbratwurst zum Mittag und hartes Sprachtraining, um seinen Akzent abzustreifen. Doch dann wird er von Neonazis auf der Straße beschimpft, verfolgt und zusammengeschlagen und kommt ins Krankenhaus. Im Koma geschieht die groteske Verwandlung: Als Sikumoya erwacht, ist er der "perfekte Deutsche" und sympathisiert mit der NPO. Deren Chef Dirk Eberlein (Bernd-Michael Baier) verpflichtet ihn als "Integrationsbeauftragten" der Partei. Mit diesem geschickten Schachzug will er den Rassismus kaschieren und dem Verbotsverfahren die Grundlage entziehen. Doch Sikumoya funktioniert nicht als Marionette, sondern überholt die Neonazis noch von rechts. Durch sein umfangreiches Wissen über Deutschland und seine im Koma erwachte Radikalität kann er sogar einen Teil der Rechtsextremen auf seine Seite ziehen. Während seine Freundin Moni versucht, ihn mit allen Mitteln wieder zur Vernunft zu bringen, startet er mit Unterstützung seiner neuen Kameraden Aktionen, um alles "Undeutsche" von den Straßen zu tilgen. So führen sie bei Passanten Passkontrollen und Integrationstests durch. Doch als Sikumoya beginnt, seine Vorstellungen vom "Deutschsein" gegen die Nazis selbst zu wenden und ihnen den sächsischen Dialekt abtrainieren will oder einzelne Kameraden als "Undeutsche" ausschließt, kommt es zum Showdown mit überraschendem Ausgang. Die Autoren Tilmann und Karl-Friedrich König finanzierten ihren Independentfilm zum größten Teil über Crowdfunding und brachten ihn 2016 im Selbstverleih bundesweit in die Kinos. Sie wollten einen Film drehen, der die Zuschauer unterhält und gleichzeitig zum Nachdenken anregt. Mit den Stilmitteln der Groteske wird hinterfragt, was das "Deutsch sein" eigentlich ausmacht.
Filme wurde auf MDR ausgestrahlt am Dienstag 18 Juni 2024, 00:35 Uhr.