Faust ist 24 Jahre alt und ein ehrgeiziger und genialer Hacker. Die Nächte schlägt er sich am Computer um die Ohren, auf der Suche nach einem System, das offenbart, was die Welt im Innersten zusammenhält. Seinen Lebensunterhalt verdient Faust mit gehackten Programmen oder Codes, die er an anonyme Kundschaft verkauft. Eines Nachts wird er dabei von einem anderen Hacker erwischt und in seine Grenzen verwiesen. Von Zweifeln geplagt verliert Faust den Glauben an sein Genie und die Lust am Leben. Ein LSD-Trip, zu dem ihn sein Freund Wagner einlädt, soll Faust ablenken. Doch der Rausch hat schwerwiegende Folgen. Noch in derselben Nacht wird Faust von Stimmen heimgesucht und einer jungen Frau, Meph, die behauptet, der Teufel selbst zu sein. Verzweifelt geht Faust mit Meph einen folgenschweren Pakt ein. Für den Preis seiner Seele wird Meph zu seiner Dienerin. Als Faust dem unschuldigen und tugendreichen Gretchen begegnet, nimmt er Mephs Dienste erstmals in Anspruch. Er ist fasziniert von dem Mädchen, das ein anderes Leben lebt, als er es kennt, rechtschaffend und liebevoll. Sein Verlangen nach ihr ist unerträglich und so soll Meph ihm helfen, Gretchen zu verführen. Mit List und Beharrlichkeit gelingt es Faust Gretchens Herz zu erobern. Doch was sich für Faust zunächst wie Liebe anfühlt, offenbart sich als vergängliche Lust. Faust lässt Gretchen fallen, nicht wissend, dass sie ein Kind von ihm erwartet. Meph führt ihn zu einem Festival, wo er sich seiner Lust hingibt, während Gretchens Leben zunehmend aus den Fugen gerät. Von ihrer Mutter wird sie zur Abtreibung gedrängt. Erst in einer Vision erkennt Faust seinen Fehler. Er will Gretchen beistehen und eilt zu ihr, trifft jedoch auf ihren wütenden Bruder, der Faust schwer verletzt. Auf Mephs Zutun rettet Gretchen Faust das Leben, indem sie ihren Bruder tötet. Faust und Meph fliehen vor der Polizei, Gretchen hingegen stellt sich ihrer Schuld. Sie wird für verrückt gehalten, bis Faust ihr zu Hilfe kommt. Doch es ist zu spät. Als Gretchen Meph erblickt, springt sie in den Tod. Faust erkennt, dass er das, was die Welt zusammenhält, in diesem Augenblick verloren hat. Seine Seele soll fortan Meph gehören. Reumütig erkennt er das Göttliche an, und sich als einfachen Menschen. "Goethes Faust" ist eine zeitgemäße Verfilmung eines der bekanntesten und populärsten Theaterstücke der deutschen Kultur: Johann Wolfgang von Goethes "Faust". Der Film wagt es, Goethes "Faust" in die Moderne zu überführen. Dabei bleibt er dem Stil des Werkes treu, indem er Texte und Substanz frei und ungestüm umsetzt. Der junge Goethe war selbst erst 24 Jahre alt, als er den Urfaust, den ersten Entwurf des Theaterstücks, verfasste. "Goethes Faust" ist stürmisch und voller Drang sowie wild in Form und Sprache, genauso wie es Goethes Werk seinerzeit war.
Filme wurde auf MDR ausgestrahlt am Mittwoch 13 März 2024, 00:45 Uhr.