Einar (Eysteinn Sigurdarson) ist 19 und steht kurz vor seinem Schulabschluss. Zusammen mit ein paar Freunden hat er - als Sänger und Gitarrist - eine Band gegründet und fiebert dem ersten großen Auftritt in der Schule entgegen. Das Konzert läuft fantastisch, die Stimmung kocht fast über. Ella (Ebba Katrín Finnsdóttir), eine Mitschülerin, kommt in ihrer Begeisterung auf die Bühne und küsst Einar vor aller Augen leidenschaftlich. Nach dem Konzert ziehen sie sich gemeinsam in ein Hinterzimmer zurück. Was dort passiert, empfindet jeder der beiden anders. Für Einar war es, wie er am nächsten Tag bei der Polizeibefragung sagt, schlechter Sex. Für Ella dagegen war es eine Vergewaltigung, denn sie hat niemals Ja gesagt. Obwohl es ihr schlecht geht, versucht die junge Frau, einen Weg zu finden, mit dem Erlebten umzugehen. Sie verlässt zwar die Schule, macht aber die Vergewaltigung und ihre Gefühle auf der Social-Media-Seite der Schule unter #Metoo öffentlich. Der einst lebenslustige Einar dagegen zieht sich mehr und mehr zurück. Er verliert seinen sozialen Status, seine Freunde und wird sogar aus der Band geworfen. Nur seine Schwester Tinna (Álfrún Laufeyjardóttir) und seine Eltern (Sólveig Guðmundsdóttir und Sveinn Ólafur Gunnarsson) stehen hinter ihm. Doch als die Vorwürfe gegen ihren Sohn publik werden, wird seine Mutter, eine bekannte TV-Moderatorin, vom Bildschirm verbannt. Der Zusammenhalt der Familie wird auf eine harte Probe gestellt. Der isländische Film handelt von der "Grauzone" der Kommunikation zwischen den Geschlechtern. Können zwei Menschen ein- und dasselbe Ereignis auf völlig unterschiedliche Weise erleben? Wie gehen sie und ihre Familien damit um? - Regisseurin María Reyndal hat ihr gleichnamiges Hörspiel für das isländische Fernsehen verfilmt. Der MDR zeigt die deutsche Fassung als TV- und Streamingpremiere.
Filme wurde auf MDR ausgestrahlt am Montag 11 März 2024, 23:10 Uhr.