Frankreich im 19. Jahrhundert. Émile Zola, Sohn italienischer Einwanderer, und Paul Cézanne, Sprössling eines reichen Fabrikanten, wachsen unter südlicher Sonne auf. Eine Kindheit, geprägt von Träumen, Abenteuern und erster Verliebtheit, ein endloser Sommer, unbeschwert und idyllisch. Obwohl die beiden Jungen aus denkbar unterschiedlichem Hause stammen, werden sie unzertrennlich - und kommen auch im Erwachsenenalter nicht mehr voneinander los. Sie haben alles geteilt: ihr Aufbegehren, die Neugierde, die Hoffnungen, Zweifel, Mädchen, Ruhmesträume. Paul ist reich, Émile arm. Irgendwann ziehen sie fort aus Aix-en-Provence, hoch nach Paris, freunden sich an mit jenen, die am Montmartre und in Batignolles leben. Man verkehrt an denselben Orten, schläft mit denselben Frauen, verachtet die Spießbürger (was auf Gegenseitigkeit beruht), geht nackt baden, stirbt vor Hunger und stopft sich bei Gelegenheit den Bauch voll, trinkt Absinth, malt tagsüber jene Modelle, die man nachts streichelt, nimmt 30 Stunden Zugfahrt in Kauf, nur um einen Sonnenuntergang in der Provence zu sehen. Paul Cézanne und Émile Zola - aus dem einen wird ein Maler, aus dem anderen ein Schriftsteller. Der Ruhm geht achtlos an Paul vorbei. Émile hingegen besitzt alles: Ansehen, Geld, eine perfekte Frau, die Paul zuerst geliebt hat. Sie kritisieren und bewundern sich. Und sie gehen keiner Auseinandersetzung aus dem Weg. Sie verlieren sich aus den Augen und finden sich wieder - wie eins dieser Paare, die nicht aufhören können, sich zu lieben. Mit ihren gigantischen Lebenswerken gehören der Schriftsteller Émile Zola und der Maler Paul Cézanne zu den wichtigsten Akteuren der französischen Kulturgeschichte. Weniger bekannt ist die tiefe Freundschaft, die die beiden Künstler ein Leben lang verband. Es ist eine hochspannende Geschichte von Zuneigung und Eifersucht, von Mut und Verzweiflung sowie von unbändiger Schöpfungskraft. In ihren fantastischen Dialogduellen gelingt es den beiden Hauptdarstellern, den Zuschauern Zola und Cézanne so nahezubringen wie noch nie: Guillaume Gallienne ("Yves Saint Laurent", "Maman und Ich") spielt Cézanne als labilen Rebellen mit dem unersättlichen Verlangen nach Perfektion. Guillaume Canet ("Zusammen ist man weniger allein", "Bad, Bad Things“) gibt den erfolgsverwöhnten und doch stets mit sich selbst hadernden Zola. Als prägende Frauen im Leben der beiden Genies runden die hinreißende Alice Pol ("Super-Hypochonder", "Un plus une"), Déborah François ("Mademoiselle Populaire", "C’est la vie - So sind wir, so ist das Leben") und Alain Resnais’ Stammschauspielerin Sabine Azéma ("Herzen") das hochkarätige Ensemble ab, das die Grande Dame des französischen Kinos, Regisseurin Danièle Thompson ("Eine Hochzeit und andere Hindernisse", "Affären à la carte") gekonnt in Szene setzt. Gedreht an Originalschauplätzen entfaltet "Meine Zeit mit Cézanne" in wundervollen Bildern den visuellen Kosmos der Impressionisten und zeichnet neben der Filmbiographie zweier hera
Filme wurde auf MDR ausgestrahlt am Dienstag 27 Februar 2024, 01:40 Uhr.