Der zweite Teil des Sambesi-Porträts zeigt den mächtigen Fluss von den Viktoriafällen im Grenzland von Sambia und Simbabwe bis an die Küste von Mosambik, wo er sich mit dem Indischen Ozean vereinigt. 1.000 Kilometer von seiner Quelle im Hochland von Sambia entfernt vollzieht der Fluss seine wohl faszinierendste Verwandlung. An der Grenze zwischen Sambia und Simbabwe wird der mächtige Fluss zu einem aufgewühlten Wildwasser. Mehr als einhundert Meter stürzt das Wasser über die Viktoriafälle in die Tiefe. Bis zu 550 Millionen Kubikmeter Wasser in der Minute rasen über den Felsabriss. Tief hat sich der Fluss in das Vulkangestein eingegraben und bildet eine 160 Kilometer lange Schlucht. Ganze Kolonien Scharlachspinte bauen Nisthöhlen in die Wände, Löwen lauern durstigen Wasserbüffeln auf und im Wasser fühlen sich Flusspferde wohl. Sie gehören zu den häufigsten Großtieren entlang des Flusses. In weiten Teilen bestimmen Wetter und Landschaft hauptsächlich den Charakter des Sambesi. Unterhalb der Viktoriafälle allerdings kamen Mitte des letzten Jahrhunderts andere Mächte ins Spiel. 1959 wurde die Kariba-Talsperre fertiggestellt. Der Kariba-Stausee ist mit einer Länge von 220 Kilometern der zweitgrößte künstliche See der Welt. Unterhalb des großen Damms werden die Ebenen, die Mana Pools, von Hand geflutet. Diese Wasserstellen sind ein Treffpunkt für viele Tiere, darunter die seltensten Raubtiere Afrikas: Afrikanische Wildhunde.Von weit her kommen auch Elefanten aus den ausgetrockneten Savannenwäldern zu den Mana Pools. In Mosambik nimmt der Sambesi Kurs Richtung Südost. Bevor er auf den Indischen Ozean trifft, verästelt sich der Fluss in ein riesiges Delta aus Mangrovensümpfen mit großen und kleinen Kanälen. Der Bullenhai ist als eines von ganz wenigen Tieren in der Lage, zwischen den Welten aus Salz- und Süßwasser zu pendeln. Vor dem Bau des Kariba-Damms wanderten einige Exemplare bis 1.000 Kilometer den Fluss hinauf.
Abenteuer Wildnis wurde auf BR ausgestrahlt am Mittwoch 5 Juni 2024, 11:50 Uhr.