Immer mehr Menschen in Deutschland fordern flexiblere Arbeitsmodelle, wie zum Beispiel eine Vier-Tage-Woche bei gleichem Gehalt. Was würde das für die deutsche Wirtschaft bedeuten, die schon jetzt unter Fachkräftemangel leidet?
Fehlende Arbeitskräfte werden immer mehr zum Problem, auch weil die geburtenstarken Boomer-Jahrgänge bald in Rente gehen.
Um die Vier-Tage-Woche wissenschaftlich zu untersuchen, ist in Deutschland dieses Jahr ein erster großer Pilotversuch gestartet. Unter der Leitung von Prof. Julia Backmann von der Universität Münster untersucht ein Forscherteam, ob die Vier-Tage Woche wirtschaftlich für Unternehmen funktionieren kann und wie es sich auf die Mitarbeitenden auswirkt.
Ein Beispiel aus der Studie ist das Kinderhaus Nürnberg, eines von 42 teilnehmenden Unternehmen. Hier wird die Erzieherin Esra sechs Monate lang nur noch vier statt fünf Tage pro Woche arbeiten, insgesamt 36 Stunden. Wie sich diese Umstellung auf ihr Stresslevel auswirkt, messen die Forschenden: Ein Fitnesstracker misst ihre Schlafqualität und ihren Herzschlag, während regelmäßige Haarproben auf das Stresshormon Cortisol untersucht werden.
Ein anderes Konzept von "New Work" zeigt der Fall von Phillip aus Nürnberg. Statt seine Arbeit für eine Marketing-Agentur zu verdichten, will er seine Freizeit bei einer "workation" besser nutzen. Er bleibt bei einer 40-Stunden-Woche, tauscht jedoch für einige Wochen seinen Arbeitsplatz in Nürnberg gegen einen auf der portugiesischen Insel Madeira.
Gut Zu Wissen wurde auf BR ausgestrahlt am Sonntag 20 Oktober 2024, 06:00 Uhr.