Dieses majestätische Gebirge verbindet acht Länder und erhebt sich bis auf 4.000 Meter Höhe. Die Alpen erstrecken sich über 1.200 Kilometer von Ost nach West und teilen Europa in den mediterranem Süden und Zentraleuropa. Als gewaltiger Wasserspeicher und kontinentale Wasserscheide speisen die Alpen zahlreiche Flüsse, die in drei große Meere münden. Vom höchsten Gipfel, dem Mont Blanc, überblickt man rundum ein Meer aus hochaufragenden, langgezogenen Bergketten mit eisbedeckten Flanken. Doch nicht nur diese eindrucksvolle Felskulisse hat die Alpen als Dach Europas berühmt gemacht. Es ist vor allem die Bandbreite an unterschiedlichsten Landschaften, mit ganz spezieller Tier- und Pflanzenwelt, die die Alpen inmitten Europas als einzigartiges Naturjuwel erstrahlen lassen. Weite Flussebenen und riesige Waldgebiete sind hier ebenso typisch wie zerklüftete Gipfel und schroffe Canyons. Millionen Jahre mit Gebirgs- und Gletscherbildung, Erosion und Wetterkapriolen haben den Alpen ihren Schliff gegeben. Durch ihre gewaltige Ausdehnung und exponierte Lage haben die Alpen auch ihr eigenes Klima entwickelt: binnen Sekunden kann das Wetter im Hochgebirge umschlagen, auf sonnige Idylle kann ein tosender Sturm folgen. Kurze, heiße Sommer wechseln sich hier mit langen, harten Wintern ab - extreme Zeiten, die ihre Bewohner auf die Probe stellen und von allen ganz spezielle Überlebensstrategien fordern. "Die Alpen: Sommerwelt" widmet sich der warmen Jahreszeit und beginnt nahe der sonnenverwöhnten Mittelmeerküste. Hier in den Westlichen Voralpen Italien und Frankreichs verzahnt sich die mediterrane mit der hochalpinen Tier- und Pflanzenwelt der Alpen. Während im Frühling in den Olivenhainen bereits Eidechsen nach Partnern Ausschau halten, schlafen im schneebedeckten Hochgebirge noch die Murmeltiere in ihren Bauen. Während im Gorge de Verdon, einem der tiefsten der unzähligen Täler, die die hochalpine Bergwelt mit ihrem Vorland verbinden, die Gänsegeier brüten und ihre Jungen aufziehen, gleitet der Steinadler noch über sein tiefverschneites und in Eis erstarrtes Reich. Erst mit der beginnenden Schneeschmelze Anfang Juni lugen die ersten Murmeltiere aus ihren Bauen. Nach acht langen Monaten Winterruhe ist viel Bewegung und kräftige Nahrung gefragt, doch Vorsicht ist hier geboten - denn Steinadler sind ebenso hungrig und nie weit. Auch die Grasfrösche, die den Winter über im Untergrund verbracht haben, tauchen nun in Massen auf, um in kleinen hochalpinen Wassertümpeln und Seen den Partner für diese Frühlingssaison zu umwerben. Warmer Frühlingsföhn frisst nun zusehends alten Schnee von den Grasmatten. Auf diesen Moment scheinen Millionen von Krokussen und anderen Frühlingsboten nur gewartet zu haben: farbenfrohe Blütenteppiche ersetzen nun monotone Firnfelder. Auf Freiersfüßen sind auch die Auerhähne, deren markante Balzrufe aus den Wäldern schallen. Frühling und Sommer sind die Zeit der Partnersuche, der Balz, der üppigen Nahrung, der Geburten und der Aufzucht
Naturfilme wurde auf BR ausgestrahlt am Donnerstag 6 Juni 2024, 11:50 Uhr. Diese Folge wurde zuerst am Samstag 25 Mai 2024 gepostet.