Schon im frühen Mittelalter gab es "Die Freien am Schamserberg". Heute werden die Bergbauern für ihre Arbeit von Kanton und Bund mitfinanziert. Aber auch heute streben sie nach Unabhängigkeit und Selbstbestimmung. Sie haben für die Erhaltung eines Hotels gekämpft und dafür gesorgt, dass ein Naturpark, Genossenschaften und Vereine gegründet worden sind, um Natur, Dörfer und Landwirtschaft zu unterstützen.
Die Landwirtschaft betreiben die meisten Bauern am Schamserberg biologisch. Die eigenen Produkte verkaufen sie ab Hof oder liefern sie an das Hotel und die Restaurants. Der Alpkäse geht für Sandwiches in eine Bäckerei in Chur.
In Wergenstein, einem der Dörfer am Schamserberg, hat die Schweizer Gewerkschaft für Uhren und Metall in den 1930er-Jahren eine Ferienunterkunft für ihre Arbeiter gebaut. Ab den 1970er-Jahren wurden andere Ferienziele günstig erreichbar, die Gäste wurden weniger.
Als das Hotel zu schließen und ein Objekt der Spekulation zu werden drohte, kaufte die Gemeinde Casti-Wergenstein in den 1990er-Jahren das Gebäude. Für 50 Einwohner kein leichtes Unterfangen. Viele von ihnen halfen ehrenamtlich mit, kauften Anteile, aber das Gebäude musste grundsätzlich renoviert werden. Eine Stiftung entstand und Geld wurde gesammelt. Mithilfe der Schweizer Berghilfe und Krediten von Bund und Kanton wurde eine ökologische Renovierung möglich.
"Wir hatten kleine Chancen, aber es ist gelungen. Das Capricorns ist zu einem Zentrum geworden", sagt Hans-Jörg Hassler. Der Plan für ein Skigebiet wurde verworfen, die Idee für einen Naturpark verwirklicht. Der Schamserberg ist Teil des Naturparks Piz Beverin mit seinen Bergwiesen, Gämsen und Steinböcken.
Unter Unserem Himmel wurde auf BR ausgestrahlt am Sonntag 20 Oktober 2024, 19:15 Uhr.